Terror

Hoptruper Nachschüler erlebten Terror hautnah

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Klasse 8 bis 9
Londons Polizei sperrte das Gebiet nach dem Anschlag weiträumig ab. Foto: DPA

Während dem Anschlag in London haben sich Nachschüler und Lehrer aus Hoptrup in der Nähe des Tatortes aufgehalten. Alle sind in Sicherheit.

 

Am Mittwochabend gegen 21.30 Uhr sind Schüler und Lehrer der Nachschule in Hoptrup sicher wieder auf dem Flughafen in Billund gelandet.

86 Jugendliche und 18 Mitarbeiter hatten eine Studienfahrt nach London gemacht. Am Mittwoch, dem letzten Tag in London, erlebten sie den Terroranschlag im Herzen der Großstadt hautnah. Eine Gruppe von 16 bis 18 Schülern mit zwei Lehrern befand sich zum Zeitpunkt des Anschlags im London Dungeon – sie wurden etwa zwei Stunden von der Polizei zur Sicheheit evakuiert.

Wortschatz

sacken lassen (Verb) - lade det bundfælle

Erlebnis (Sub. das) – oplevelse

Tatort (Sub der) - gerningssted

 

Eine andere Gruppe kam zur Westminster-Bridge kurz nach der blutigen Attacke, bei der drei Menschen ums Leben kamen und viele verletzt wurden. Auch der mutmaßliche Täter wurde getötet. „Die eine Gruppe kam nur wenige Minuten nach dem Anschlag zu der Brücke. Sie sind sofort umgekehrt und haben viele schlimme Sachen gesehen. Damit möchte ich nicht ins Detail gehen“, sagte Ken Petersen, Leiter der Hoptruper Nachschule. Petersen war zu diesem Zeitpunkt mit einer anderen Gruppe in der U-Bahn-Station Liverpool Street. Hier sollten sich alle fünf Hoptruper Gruppen treffen.

Info

Hoptrup Efterskole ist eine Nachschule in der Nähe von Hadersleben. Hier lernen und wohnen Schüler zusammen. Die Hoptrup Efterskole hat viele Linien rundt um Musik, Tanz und Theater.

www.hoptrupefterskole.dk

„Mit der U-Bahn dauert es 20 Minuten in die City. Die Lehrer haben mich aber sofort über den Anschlag informiert. Sekunden später kamen die ersten Mediennachrichten auf mein Smartphone“, so Ken Petersen.

Den Überblick bewahren und sicherzustellen, dass es allen aus Hoptrup physisch gut geht, hatte erste Priorität bei Ken Petersen. Über das schulinterne Intrasystem wurden auch die Eltern informiert. Rund zwei Stunden mussten Petersen und die Schülergruppe, die in der U-Bahn Station war, auf ihrer Kollegen warten.

 

Fakten

Wann: Am 22. März 2017 – 14.40 Uhr

Was: Ein Mann fuhr mit einem Auto in die Menschen, die auf der Westminster-Brücke gingen. Drei Menschen wurden dabei getötet und viele wurden verletzt. Der Attentäter flüchtete und erstach einen Polizisten auf seiner Flucht. Die Polizei erschoss den Attentäter.

Wer: Die Polizei gab bekannt, dass der Attentäter der 52 Jahre alte Khalid Masood ist. Masood wurde am 25. Dezember 1964 als Adrian Elms in Dartford geboren.

Foto: Der Nordschleswiger

„Danach sind wir dann zum Flughafen gefahren und haben die Maschine nach Billund geschafft“, erklärte Petersen.

In Hoptrup warteten Eltern und eine Krisenpsychologin auf die Lehrer und Schüler. Nach einem ersten Gespräch, an dem alle teilgenommen haben, gab es auch die Möglichkeit für Gruppen- und Einzelgespräche. „Die meisten Schüler machen jetzt ein verlängertes Wochenende zu Hause bei ihren Eltern. Es ist ein hässliches Erlebnis, und wir können nicht wissen, welche Auswirkungen es auf den Einzelnen hat. Aber ich hoffe, dass sich bei keinem, egal ob Lehrer oder Schüler, ein Schaden fürs Leben abzeichnet“, so Petersen.

Ich habe nichts gesehen. Aber es war schlimm, und es berührt mich sehr.

Nur die Zeit kann zeigen, wie der Einzelne auf das Erlebte reagiert. „Wir müssen aufeinander achtgeben. Jeder hat seine eigene Art, wie er so ein Geschehen bewältigt“, sagte Ken Peteren, der sich gut unterstützt fühlt von seinen Kollegen beim Krisenmanagement. „Eltern sagen auch, dass wir mit dem Vorfall zufriedenstellend umgegangen sind“, sagte Petersen.

Trotz des Terror-Schattens hofft Petersen, dass es auch 2018 eine Studienfahrt nach London geben wird. Es war das sechste Mal, dass die Hoptruper in London waren, und die Fahrt war eigentlich bis auf den Anschlag sehr erfolgreich.