Was ist Heimat für Jugendliche?

Drei Jugendliche reflektieren über diese Frage und folgende Antworte haben sie gegeben. Wann hast du das letzte Mal darüber nachgedacht was Heimat für dich bedeutet?

Maria: Im Wörterbuch ist die Heimat als Ort beschrieben an dem man geboren ist und lebt. Aber ist Heimat nicht eher ein Gefühl? Und darf man nur eine Heimat haben? Nach drei Umzügen und jeweils drei neuen Städten, habe ich das Gefühl, zu vielen Orten Heimat sagen zu können. Und obwohl ich erst ein Jahr in Lübeck wohne, fühle ich mich auch hier zuhause. Dank der Menschen um mich herum bin ich angekommen. Das Aufschließen der Haustür und der Geruch im Treppenhaus sind für mich inzwischen sehr vertraut. Das alles ist Heimat für mich.

Lienke: Es geht doch nichts über ein nordfriesisches Moin-Moin zu jeder Tageszeit. Die plattdeutsche Sprache lässt mich einfach wie zu Hause fühlen. Es wird wahrscheinlich daran liegen, dass ich in einem kleinen Dorf wohne, in dem fast jeder Plattdeutsch spricht. Überall trifft man auf die Sprache: In den Familien, in der Erntedankrede von unserem Bürgermeister, im Konfirmandenunterricht – ja selbst mein Fahrschullehrer redet mit mir Platt. Wenn ich mit Leuten Plattdeutsch reden kann, fühle ich mich dazugehörig und sicher. Wenn ich in einem Vorstellungsgespräch mit dem Chef Platt spreche, bin ich viel entspannter. Aber nicht nur Plattdeutsch, sondern auch die dänische und die friesische Sprache geben mir ein Gefühl von Heimat.

Niklas: Die Nähe zum Meer ist für mich Heimat, da ich seit meiner Kindheit in der Nähe der Nordsee lebe und es zu den schönsten Dingen auf dieser Welt gehört, bei gutem Wetter im Meer zu schwimmen und am Strand zu liegen. Außerdem ist die Meeresluft auch ein großes Stück Heimat für mich. Ich glaube, dass meine Familie jedoch das größte Stück meiner Heimat ist, denn ohne sie fühle ich mich nicht zu Hause, sondern allein gelassen. Eine große Rolle spielt auch das Leben in einem Dorf für mich. Ich bin einfach kein Stadtmensch.